Alte und neue Wege durch den Knast: Solidarität gegen Repression
Diskussionsrunde mit ehemaligen politischen Gefangenen und Aktivist*innen aktueller Kämpfe | Sonntag, 31.03.2019 | 19.00 Uhr | Soziales Zentrum Käthe, Wollhausstr. 49, 74072 Heilbronn
Viele politisch Aktive wurden in den letzten Jahren zu Haftstrafen von ein, zwei oder drei Jahren verurteilt und oft wurde das nur am Rande wahr genommen. Zugleich wurde es in den letzten Jahren auch bei Prozessen gegen Linke üblicher, sich nach dem Motto ‚Strafmilderung gegen Einlassung‘ auf Deals mit dem Gericht einzulassen. Die Bedeutung von Solidarität für Gefangene und von Repression Betroffene und was es mit solchen Deals auf sich hat, werden Themen der Veranstaltung sein. Die Veranstaltung hat das Ziel, das Thema Knast, Repression und Solidarität wieder stärker ins Bewusstsein zu rücken.
Eingeladen sind ehemalige politische Gefangene, die viele Jahre im Knast waren, und Aktivist*innen aktueller Kämpfe, die über ihren jeweiligen – vielleicht gar nicht so unterschiedlichen – persönlichen und politischen Umgang mit Repression und Knast diskutieren werden.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Kampagne „18. März – Aktionstag für die Freiheit der politischen Gefangenen“ statt. Der Aktionstag wurde erstmals 1923 von der Roten Hilfe zum „Internationalen Tag der Hilfe für die politischen Gefangenen“ erklärt und wird nach dem Faschismus seit 1996 wieder begangen. Er erinnert an den Aufstand der Pariser Kommune im Jahr 1871, aber auch an deren Zerschlagung und die folgende Repression. Mehr als 20.000 Männer und Frauen wurden getötet, mehr als 13.000 zu meist lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Dennoch bleibt die Geschichte der Kommune im Gedächtnis der sozialistischen, kommunistischen und anarchistischen Bewegung nicht in erster Linie als eine Niederlage haften, sondern lebt als die Geschichte eines Aufbruchs weiter.